Donnerstag, 22. Februar 2007

Der Einzug

Nun waren es schon beinahe drei Monde die ich in Anatubien lebte. Die Zeit verging so schnell, ich fühlte mich wohl in der Gemeinschaft, doch etwas fehlte.
Immer ruheloser durchstreifte ich das Land, immer weiter dehnte ich meine Streifzüge aus, blieb oft bis in die späten Abendstunden aus suchend, doch nicht wissend was.
Auf diesen Streifzügen erkundete ich sogar so entlegene Gebiete wie Dranar und schließlich auch Delos. Eines Tages fand ich es, zwischen großen Bäumen versteckt stand sie, meine Hütte. Kaum war ich eingetreten spürte ich in meinem Herzen daß ich hier her gehörte. Es war als würde ich nach Hause kommen. Egal wie verfallen die Hütte war, sie war mein neues Zuhause, da war ich mir ganz sicher.
Voller Tatendrang begann ich sie aufzuräumen, verbrachte jeden Tag viele Stunden dort um sie in einen bewohnbaren Zustand zu bringen. Ich erzählte niemandem etwas davon. Als ich in der Ruhe meiner Hütte arbeitete spürte ich erst wie sehr mich die vielen Wesen der Gemeinschaft gelegentlich bedrückt hatten.
Ich liebte sie, fühlte mich wohl mit ihnen, dennoch brauchte ich die Ruhe und Einsamkeit ebenfalls, so war es schon immer gewesen, darum war ich schon als Kind in die Wälder gezogen.
Heute nun war es soweit, die Hütte war immer noch nicht fertig, noch lange nicht, ich würde die Hilfe eines erfahrenen Handwerkers benötigen um die verbleibenden Schäden zu reparieren, aber heute würde ich zum ersten Mal die Nacht in meinem Heim verbringen. Mein Heim, in das ich mich jederzeit zurück ziehen konnte.

Sonntag, 11. Februar 2007

Ein Rakos, kann es möglich sein?

Ich kann es kaum glauben, Lar, eine Onlodame die ich hier kennen gelernt habe bot mir ihre Hilfe an ein Rakos zu bauen. Ein Rakos, ein Blasrohr wie ich es als Kind schon von meinem Großvater bekommen hatte. Ich konnte es kaum fassen.
Ganz aufgeregt öffnete ich ihren Brief.
Guten Abend Dame Liel,

Heute erhielt ich Kunde von meinen Brüdern betreffend Eures Rakos - Eures Blasrohres,
bei welchem Ihr mich um Hilfe gebeten hattet. Es sind gute Nachrichten!

Ein Bote (fragt mich nicht welchergestalt) ist unterwegs, um das gewünschte hohlen Holzrohr zu bringen.
Mein ältester Bruder Andhiel bat mich jedoch, Euch bereits vorher mitzuteilen,
was alles nötig dafür sein wird, aus dem schlichten Holzrohr ein Rakos zu machen,
welches ganz Euer persönliches sein wird.

Es wird, so schreibt Andhiel, jeweils ein untotes Stück einer Pflanze und eines Tieres benötigt,
um das Rakos darauf zu eichen.
Weiter ein Pfeil, dergestalt wie er dereinst durch das Rakos verschossen werden soll
sowie eine Tinktur, die den Tod, oder zumindest eine Spur davon, bringen soll.
Um später das Ziel lautlos und präzise treffen zu können, ist jeweils etwas von Nöten,
dass Ruhe und Genauigkeit verspricht.
Um das Rakos zu Eurem zu machen, ist ausserdem etwas von Nöten,

das Euch ganz persönlich sehr viel bedeutet und am Herz liegt.
Solltet Ihr noch etwas Zierde wünschen, so sorgt auch dafür.

Wie Ihr ja schon selber erfahren habt, ist eine Waffe - und um eine solche handelt es sich bei einem Rakos
umso wirkungsvoller, je näher sie uns ist. Oft tragen Namen dazu bei.
Wenn Ihr all die erforderlichen Utensilien beisammen habt und die Holzrohre eingetroffen sind,
werden wir uns an einem ruhigen, laubbeschatteten Ort treffen.
Dort werden wir die alten Worte sprechen, damit die Alte Onlo-Magie auf dem Rakos wirken kann.

Freundlich

Lar Tmava