Sonntag, 29. April 2007

Die Stimme in mir

Sie hatten mit zurück geholt ins Leben so erzählten sie mir. Starke Onlomagie hätte gewirkt werden müssen um mich zu retten...
Ich mußte ihnen glauben, erinnern konnte ich mich an nichts, nur an den Säbel in meinem Leib und dann daran daß ich erwachte in Anatubien, an die Schmerzen, an den Blick von Dame Lar und diesem alten Onlo aus Krato und daran daß ich zu kraftlos war um mich zu erheben.
Dame Lar hatte mich verbunden, mir einen ihrer Umhänge geliehen bis ich mir etws von meinen Sachen holen konnte um die zerfetzte und blutige Kleidung zu ersetzen die ich getragen hatte.

Und an diese Stimme konnte ich mich erinnern, ich spürte sie immer noch in mir, sie sprach immer noch leise zu mir, war mir immer noch nahe. Sie zog mich zur Lichtung, zu dieser Lichtung mitten im Wald von Gobos, daher bat ich Dame Lar mich dorthin zu bringen damit ich dort in Ruhe ganz genesen könne. Was es war ahnte, ich spürte die Dringlichkeit, spürte daß es wichtig war dort hin zu kommen, der Stimme zu folgen.
Dort sprach sie mit mir, den ganzen restlichen Nachmittag hörte ich diese Stimme in meinem Herzen und war geborgen in mitten der großen Bäume.

Dazwischen

Eine seltsame schwere Dunkelheit umfing mich, wo war ich? Was war geschehen?
Ich konnte mich nur schwach erinnern, Schreie, einen Kampf.....
Doch jetzt hörte ich leise Rufe, aus weiter Entfernung, Stimmen die mir vage vertraut waren und eine die ich schon mein Leben lang in meinem Herzen gehört hatte, sie war mir so vertraut wie meine Eigene.
Irgendetwas zog mich weg von hier, zog mich zurück in meinen schmerzenden Körper.

Die Falle

"Fabra, gut daß Du da bist" überfiel mich eine total aufgelöste Sheriahna "weißt Du was diese Verrückten gestern geplant haben? und sie macht auch noch mit, nicht mal Marci tut was dagegen....." Weinend fiel mir das Mädchen in die Arme. Völlig verdutzt versuchte ich sie zu beruhigen nach und nach heraus zu bekommen was vorgefallen war.
Die Bürgerwehr schien sich gestern Nacht, als ich mich schon zurück gezogen hatte nochmals getroffen zu haben. Dabei haben diese Dummköpfe beschlossen Bragor eine Falle zu stellen, mit Flora als Lockvogel, sie sollte diesen Kerl in Lardikia in eine Falle locken wo die Bürgerwehr ihn dann stellen und dingfest machen wollte. Dieses dumme Kind sich auf sowas einzulassen und diese noch dümmeren Männer .....
Voller Sorge um das Mädchen und Wut auf die Männer die sie in eine solche Gefahr brachten rannte ich so schnell ich konnte hinter ihnen her nach Lardikia. Ganz eindeutig unterschätzten sie diesen Bragor gewaltig, um in eine solch simple Falle zu gehen war er bestimmt zu gerissen.
Schon von weitem konnte ich Floras Schreie, Kampflärm und die Flüche der Männer hören, voller Angst um das Kind zog ich meinen Dolch und rannte ins Haus.
Ein wüstes Getümmel und Flora mitten drin, völlig in Panik.
Eilends zog ich sie hinter mich in Deckung und versuchte die Lage zu überblicken.
Bragor hatte mich entdeckt, wutendbrannt daß ich ihm vor einigen Tagen entkommen war stürzte er sich auf mich, rammte mir seinen Degen in den Leib.
Alles wurde dunkel um mich, ich hörte noch Floras entsetzte Schreie, dann war alles still.

Freitag, 27. April 2007

Der Wolf

Großvater hat mir einmal eine Geschichte erzählt, gerade jetzt, wo ich voll Wut, Abscheu und auch Angst bin nach den Überfällen, den Bomben und dieser entsetzlichen Entführung kommt sie mir immer wieder in den Sinn.

Wir saßen damals nach der Jagd Abends am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Großvater sagte nach einer Weile des Schweigens: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

"Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte ich ihn damals.

"Der Wolf, den ich füttere." antwortete Großvater.

Donnerstag, 26. April 2007

Entführt

Immer mehr nahmen die Übergriffe der Banditen zu, vor ein paar Tagen auf einer Bürgerversammlung kamen schockierende Einzelheiten über Bürgermeister Clad Hayre ans Licht, von Unterschlagungen im Rathaus war die Rede, Wahlbetrug warf man ihm ebenfalls vor. Außerdem trat eine Dame ans Podium die ihn ganz offen beschuldigte, der Vater ihres Sohnes zu sein, sie vor Jahren, als sie noch eine junge Schönheit aber aus armen Verhältnissen gewesen sei für eine ungeliebte aber vermögende und einflußreiche Frau sitzen gelassen zu haben.
Der Bürgermeister trat zurück, Meister Bowen wurde die vorläufige Amtsgewalt übertragen, er rief zur Gründung einer Bürgerwehr auf.

Selbstverständlich trat ich dieser sofort bei, diesem Gesindel mußte man entschlossen gegenüber treten.
Die Bürgerwehr war noch keine Stunde alt als die Banditen zuschlugen, sie sprengten kurz nach Mitternacht die wichtigsten Handelspunkte, Clad Hayre wurde dabei beobachtet als er mit dem Anführer der Banditen, einem Bragor die Anschläge vereinbarte.
Heute Nacht nun um die zehnte Stunde war im Gasthaus bei Kiras wieder Bürgerversammlung, es tagte die Bürgerwehr um zu besprechen was unternommen werden sollte. Mitten in der lebhaften Diskussion fand ich mich plötzlich in einem Keller wieder, ohne zu wissen wie ich dorthingekommen war. Mir wurde ein stinkender Sack über den Kopf gezogen und die Hände auf den Rücken gefesselt.
Es war entsetzlich. Ein Mann der mit Bragor angesprochen wurde trat ganz dicht vor mich, berührte mich....... ich will gar nicht daran denken wie .. und flüsterte mir ins Ohr daß er noch etwas zu erledigen hätte, sich danach aber um mich kümmern würde. Ich wußte genau daß ich dies nicht erleben wollte. Stimmen von anderen Männern konnte ich hören, die dreckige Witze rissen und lachten, das Rauschen des Meeres, es roch muffig, nach Fisch und Feuchtigkeit.
Es war schrecklich, ich wußte nicht wie mir geschehen war, weshalb war ich entführt worden, warum ich? Was wollte dieser Gauner von mir? Fragen die ich später beantworten wollte, erst einmal mußte ich hier entkommen, bei der Rückkehr dieses Mannes, Bragor durft ich nicht mehr hier sein.
Kaum war dieser widerliche Kerl verschwunden und ich allein in diesem Kellerloch begann ich alles abzusuchen, um meine Fesseln zu lösen. An einem hervorstehenden Mauerteil bgann ich sie mit aller Kraft aufzuscheuern, ohne Rücksicht auf meine Haut die dabei ebenfalls zu Schaden kam.
Mein Schrecken wurde noch größer als ich viele entsetzlich laute Explosionen hörte. Die Männer draußen lachten dreckig und machten Bemerkungen über den Schrecken den sie verbreiteten, über zwei Wesen die ihnen geholfen hätten, sie nannten sogar die Namen.

Endlich waren die Fesseln auf, ich riß den Sack von meinem Kopf und konnte mich erst einmal in meinem Gefängnis umsehen. Es war ein einfacher Raum, ohne Türriegel. Es war mir daher möglich die Tür leise zu öffnen und an den Männern im Nebenraum vorbei nach draußen zu schleichen.
Wie erstaunt war ich als ich mich in den Tempelanlagen von Linya wiederfand.
So schnell ich konnte rannte ich zum Strand, lies mich übersetzen und floh nach Konlir in Sicherheit.

Samstag, 21. April 2007

Geburtsbaum

Seit Tagen kreisten meine besorgten Gedanken fast nur noch um Dame Lar, ihr Zustand hatte sich nicht verändert seit dem Tag auf der Lichtung.
So viele Dinge passierten derzeit, eine Räuberbande schien sich hier in der Gegend breit zu machen, immer öfter war die Rede von Diebstahl, Betrug, bis hin zu Überfällen, Angriffen, sogar von Mord war die Rede. Um der Sache einen Riegel vorzuschieben traf ich mich mit der Magierin Sheldru Vates, dem Kämpfer Bowen und der Zauberin Daria del Ahim heimlich Abends in Gobos auf der verschwiegenen kleinen Lichtung auf der erst vor so wenigen Tagen das Treffen mit Dame Lar stattgefunden hatte.
Wir beratschlagten was getan werden könnte um diesem Gesindel Einhalt zu gebieten. Nach langem hin und her einigten wir uns darauf daß Meister Bowen nochmals mit Nachdruck auf der in den nächsten Tagen in Konlir stattfindenen Bürgerversammlung drängen sollte daß alle seltsamen Vorkommnisse im Rathaus aufgeklärt werden müssen und etwas unternommen wird gegen diese Übergriffe.
Den ganzen Tag über schon wurde ich das Gefühl nicht los beobachtet und verfolgt zu werden, auch jetzt spürte ich ein Kribbeln im Nacken als ob Augen auf mir liegen würden, doch als ich mich vorsichtig umsah konnte ich niemanden entdecken. Doch halt, einen Schatten konnte ich ausmachen, mir blieb fast das Herz stehen als ich Modrin erkannte der am Rande der Lichtung stand und mich anblickte bevor er Richtung Westen verschwand.

Meine Unruhe wurde immer größer und größer, ein Gefühl der Dringlichkeit machte sich in mir breit, ich mußte ihn finden, es mußte einfach glücken um Dame Lar zu retten.
Natürlich blieb meine Unruhe meinen Begleitern nicht verborgen, sie sorgten sich um mich, vertrauten dann aber meiner Zusicherung daß alles in Ordnung sei. Wenn es doch nur so wäre, doch wie hätte ich diese geheimnisvolle Bindung zum Geburtsbaum erklären sollen? Ich verstand sie doch selbst kaum, Großvater starb bevor er mich ausreichend unterrichten konnte.
Als ich es nicht mehr aushielt verabschiedete ich mich hastig und folgte meinem Gefühl, immer weiter zog es mich gen Westen, Richtung Krato, doch was zog mich dorthin? Was würde ich dort finden?
Atemlos erreichte ich im Sumpf den Laden der beiden Onlos bei denen ich schon öfter eingekauft hatte. Wie erstaunt war ich als ich Dame Lar dort vorfand, immer noch mit leerem Blick und Drallion ihr Waldschnapper ganz grau und leblos auf ihrer Schulter. Ein Anblick der mich bis ins Innerste schmerzte.
Nach einem kurzen Gespräch in dem ich dem älteren der beiden Onlos, den ich schon seit dem ersten Tag für einen Waldflüsterer hielt, überreichte er mir eine Blüte und befahl mir dieser zu folgen wo immer mich ihre Blätter hinführen würden. Es sei wichtig daß ich mich nicht Aufhalten lies, die Magie der Blüte würde nicht lange halten.

Erstaunt aber voller Vertrauen machte ich mich auf den Weg, bemerkte dabei erstaunt daß Dame Lar mir folgte, immer noch mit leerem Blick aber sie folgte mir.
Ein langer Weg lag vor uns, viele Ungeheuer galt es dabei zu besiegen, doch immer weiter führte mich die Blüte des alten Onlos. Durch Krato, Terasi, dann durch das schreckliche Friedhofsgebiet in Ruward, hinunter nach Plefir bis wir endlich in Loranien, am See des Friedens angelangt waren, immer geleitet durch die magische Blüte. Am hintersten Ufer des Sees war die Baumschule, dorthin führte unser Weg, dort entdeckte ich auch Modrin wieder.
Wir waren kaum dort angekommen traf etwas atemlos der jüngere der beiden Onlos von Krato ein, entschuldigte sich für sein plötzliches Erscheinen mit den Worten er sei von seinem Meister hinter uns hergeschickt worden um die Magie zu vollenden die das Rakos an mich binden sollte, damit die Verbindung zwischen Dame Lar und Modrin wieder frei werden konnte. Sie sei durch ein Übermaß an Magie gestört erklärte er mir währernd er das Ritual vorbereitete.
Ebenso wie Dame Lar damals rief er die Magie des Waldes herbei, ich konnte sie auch diesmal sehen und spüren, konnte den Ast in meiner Hand spüren, seinen Gesang wieder in meinem Herzen hören. Nur diesmal wurde der Zauber beendet, ich konnte es spüren als das Rakos mein war, die Veränderung in der Magie war ganz deutlich. Wie sehr freute ich mich als Dame Lar plötzlich begann zu sprechen, Drallion schnatterte ganz aufgeregt vor Freude auf ihrer Schulter, Modrin umarmte sie fürsorglich, sie war wieder da, die Verbindung war wieder hergestellt.
Dankbar umarmte ich den jungen Onlo, dann stürmte ich auf Dame Lar zu und umarmte auch sie voller Freude. Nun war alles wieder gut, ihre Augen blickten zwar müde aber lebendig um sich.
Und mein Rakos war mit mir verbunden.
In Gedanken versprach ich meinem Großvater zu versuchen alles über die Onlomagie zu lernen was ich konnte, er war mir nahe wie lange nicht mehr.
Gerade jetzt vermißte ich ihn so sehr. Ich wußte auch er war ein Waldflüsterer gewesen.

Dienstag, 17. April 2007

endlich ist es soweit

Beim Sammeln der Dinge die benötigt wurden das Rakos durch die alte Onlomagie an mich zu binden kam mir immer wieder mein Großvater in den Sinn. Wie ich damals als Kind für mein Rakos ganz ähnliche Dinge besorgen mußte, wie schwierig es war, wie stolz ich zum Schluß war es geschafft zu haben.....
Mit viel Liebe hatte ich alles zusammengesucht, genau wie Großvater Askaro es mich gelehrt hatte. Nun war ich mit einigen Freunden aus meiner Gemeinschaft und Herrn Adanedhel, wie mit Dame Lar vereinbart auf der versteckten kleinen Lichtung tief in den Wäldern von Gobos um die Magie zu binden und das Rakos zu vollenden.
Dame Lar hatte den Ast mitgebracht, den ihr Bruder Andhiel ihr speziell für mich geschickt hatte. Ein ganz besonderer Laraf, wie er nur dort wuchs hatte ihn hervorgebracht, gerade, ohne Astlöcher, perfekt. Als Dame Lar ihn mir in die Hand gab spürte ich seine Stimme in meinem Herzen, es war als würden wir gemeinsam singen.
Dame Lar rief nun ihrerseits die Magie des Waldes, ich sah ihren Geburtsbaum Modrin wie er am Rande der Lichtung verweilte und spürte irgendwie seine wohlwollende Kraft.
Die Magie wurde stärker, ich spürte sie, konnte sie direkt sehen, wie die Kraft die Dame Lar durch Modrin herbeirief alles wachsen und blühen lies, spürte den Ast in meiner Hand immer stärker vibrieren, immer lauter sang er in meinem Herzen mit mir.
Doch ganz plötzlich veränderte sich etwas, irgendetwas stimmte nicht mehr, mich fröstelte ganz plötzlich, obwohl es doch eben noch so warm gewesen war.
Als ich mich verwirrt umblickte konnte ich Dame Lar sehen, wie sie mit leerem Blick vor mir saß, doch Modrin, der sie doch immer begleitet hatte war nirgends zu entdecken.
Auch meinen Begleiter, vor allem Herr Adanedhel, der selbst in der Magie sehr bewandert war, spürten die Veränderung, die Kälte die plötzlich über die Lichtung zog.
Dame Lar saß immer noch unbeweglich neben mir, es war als wäre es nur eine Hülle von ihr, als wäre sie selbst gar nicht in ihrem Körper. Selbst der in der Magier doch so geübte Elb konnte nicht helfen, es blieb uns nichts als Dame Lar durch einen Zauber zur Geburtsstätte zu bringen wo Onlos waren die ihr besser helfen konnten.
Besorgnis und nicht wie erwartet Frohsinn und Freude erfüllten uns als wir die Lichtung verließen.

Montag, 16. April 2007

mein erstes Rakos

Da meine Gefährten, die mich morgen auf die Lichtung begleichten und mir beim Ritual beistehen wollten, nichts über Onlomagie wußten, oder was ein Rakos war erzählte ich ihnen von meinem ersten Rakos.
Ich setzte mich hin und schloß die Augen, um im Geiste zurückzugehen in meine Kindheit.
Damals, ich war vielleicht 8 oder 9 Sommer alt, machte mein Großvater gemeinsam mit seinen Brüdern mir mein erstes eigenes Rakos. Es war sehr wichtig für mich, es zeigte daß ich langsam erwachsen wurde und gelernt hatte mit einer solchen Waffe umzugehen.
Großvater hatte mir vorher viel erzählt, über die Wesen die ich damit verletzen oder gar töten könnte, über den Respekt und die Dankbarkeit die ich ihnen entgegen bringen sollte für ihr Opfer, die Wertschätzung die ich ihrem Körper, ihrem Fleisch und ihrem Fell bieten sollte. Nichts dürfe verschwendet werden.

Lächelnd blickte ich meinen Gefährten an.

Ich mußte, ähnlich wie heute, viele Dinge jagen, sammeln und Rätsel lösen bevor sie das Ritual vollzogen haben. Ein Stück einer Pflanze, wir verwendeten die Blüte eines Baumes der hier nicht wächst, ein Teidamhorn, damit die Kraft des Tieres in das Rakos übergeht, einen Pfeil wie er später mit dem Rakos verschossen werden soll und das Gift einer großen Schlange, daß zu beschaffen nicht wenig Mühe gekostet hat für so ein kleines Mädchen wie ich es war, kann ich Euch sagen.

Bei der Erinnerung daran mußte ich lachen. Dann grübelte ich was Großvater noch von mir wollte...

Ach ja, einen Zauber der für die nötige Ruhe sorgte, den bekam ich von unserem Schamanen und das Auge des Eisvogels für die Treffsicherheit, das habe ich selbst erjagt, dazu noch eine Seelenkapsel um das Wesen der Beute zu finden. Großvater war nicht ganz zufrieden mit unserer Auswahl, er meinte wenn ich erwachsen sei würde er mir aus dem Tal, ich vermute er meinte Anatubien, ein geschrumpftes Teidam besorgen und die Blüte sowie das Holz des Larafstrauches, diese beiden Dinge wären erheblich machtvoller als die Blüte und das Horn das wir verwenden würden, allerdings auch viel schwieriger zu beschaffen.
Mit all diesen Dingen setzten sich die Männer damals in einen Kreis, ich durfte nicht dabei sein, ich war noch zu klein und in die geheimen Riten nicht eingeführt. Also habe ich außerhalb der Zeremonienlichtung gewartet bis die Männer fertig waren und mir Großvater mein eigenes Rakos übergeben hat. Könnt Ihr Euch vorstellen wie stolz ich war? Tagelang bin ich durch die Wälder gestreift und habe gejagt.

Wieder mußte ich bei der Erinnerung daran auflachen.
Großvater hat mir damals versprochen er würde mit mir in die Täler gehen wenn ich
erwachsen wäre und die Zutaten für ein wirklich mächtiges Rakos besorgen....
Diese Erinnerung machte mich traurig, denn es kam nicht mehr dazu, er starb zwei Winter später durch einen Bären.
Mit diesen Erinnerungen wollten wir uns am nächsten Tag aufmachen zur Lichtung um Dame Lar zu treffen.

Samstag, 14. April 2007

Immer wieder

begegnete er mir. Wir sprachen kurz miteinander, lernten uns kennen und schätzen.
Er war einer etwas obskuren Gemeinschaft beigetreten, auch darüber sprachen wir oft.
Seine ruhige Kraft tat mir gut, ich fühlte mich wohl in seiner Gesellschaft, schätzte die wachsende Freundschaft sehr.
Um so mehr freute es mich als ich ihn eines Tages ohne die Abzeichen dieser Gemeinschaft auf seiner Tunika antraf. Er hatte sie verlassen, fragte gar um Aufnahme in unserer Gemeinschaft.
Voller Freude brachte ich seine Bitte in der Runde vor und da auch die anderen Mitglieder ihn als einen ruhigen und freundlichen Mann kennengelernt hatten stimmten sie gerne zu.

So wurde Wamtaro von Ank ein Teil unserer Gemeinschaft.

Dienstag, 3. April 2007

Mein Rakos, bald

Schon vor einigen Wochen hatte eine große Onlodame namens Lar mir versprochen zu helfen ein Rakos herzustellen wie ich es daheim von meinem Großvater bekommen hatte. Sie hatte dafür ihren Bruder um Hilfe angeschrieben, um von ihm einen besonderen Larafast zu bekommen. Der Brief den er ihr als Antwort geschickt hatte war wie eine Erinnerung an meinen Großvater gewesen. Mühevoll hatte ich alles zusammengetragen was benötigt wurde um die Magie des Waldes an das Rakos und dieses an mich zu binden.
Eine Larafblüte
damit das Wild betört würde,
ein durch einen Zauber geschrumpftes Teidam damit die Kraft des Tieres in die Waffe überging,

einen Pfeil und das Gift einer Schlange damit die Magie das Ziel erkannte,
einen Zauber der Stille
damit die Ruhe fürs Zielen immer da sei,
das Auge des Eisvogels
für die Genauigkeit,
als Schmuck wollte ich Splitter vom grünen Sm
aragd der mit seiner Farbe an das Leben und die Natur erinnern sollte und vom Edelstein der Liebe, um die Liebe zur Natur und den Wesen nie zu vergessen, nie die Achtung vor dem Leben zu verlieren.

Einen Namen hatte ich auch für mein Rakos gefunden, dafür habe ich lange die alten Schriften gewälzt und mich mit einem weisen Elben namens
Isthation Adanedhel beraten damit der Name auch wirklich passend war.


Loth Guruthion - Blume des Todes sollte es heißen.

Wie mit Dame Lar vereinbart suchte ich schon alles zusammen, damit dann alles bei der Hand war wenn das Ritual beginnen konnte.


Montag, 2. April 2007

Die beiden Kinder

Ganz verfrohren und halbverhungert wirkten die beiden Kinder die dort die eisigen Hügel von Latenien herunter stolperten. Außerdem sehr verängstigt, als ob ihnen dort oben in dieser seltsamen Höhle etwas schreckliches begegnet sei. Kratzer und Schrammen hatten sie überall, trotzdem versuchte der Junge wie ein großer starker Mann zu wirken, beinahe rührend. Das kleine Mädchen, höchstens 12 oder 13, ihre feuerroten Haare leuchteten beinahe im Licht der untergehenden Wintersonne, auch sie versuchte tapfer zu wirken.
Als sie das Essen sah daß ich ihnen anbot schafften es Beide beinahe einige Sekunden zu widerstehen bevor sie hungrig zugriffen.
Woher sie kamen wollten sie nicht erzählen, ihre Namen kamen mit trotzigem Blick nach einer Weile... Law Tinnuin und seine kleine Schwester Gaerfin. Sie wären auf dem Weg nach Konlir, dort sollten sie bei einem Philosophen in die Lehre gehen, geschickt von einem Onkel der offenbrar die Aufsicht über beide Kinder hatte.

Erst einige Tage ist es her, da hatte ich die Beiden aus Latenia kommen sehen, heute treffe ich sie im Baumhaus wieder. Im Wald am einsamen Baum haben sie sich eingenistet. Den Philosophen haben sie anscheinend noch nicht gefunden, dafür ein trockenes Dach über dem Kopf. Nach wie vor ist der Junge mir gegenüber sehr mißtrauisch, die Kleine jedoch ist rührend zutraulich.