Donnerstag, 23. November 2006

Ankunft

Unerfahren war ich, unerfahren, fast ohne jede Ausrüstung, hungrig und halberfrohren, nur begleitet von meinem treuen Freund Menaphado, was soviel wie Wegfolger bedeutet, kam ich hier an. Hier in Anatubien, stolperte ich spät Abends auf der Suche nach etwas zu Essen und ein wenig Wärme, einem Nachtlager durch den Wald. Durch einen Lichtschimmer und lautes Gelächter wurde ich angezogen, ein Haus, ein Gasthaus, doch ich hatte kein Gold, nichts womit ich den Wirt hätte bezahlen können. Dennoch trat ich ein, zu erfrohren um draußen zu bleiben, in der Hoffnung nicht gleich verscheucht zu werden, mich ein wenig aufwärmen zu dürfen.
Ganz leise huschten wir in eine Ecke nahe dem Feuer und sahen uns erst einmal um.

Außer dem Wirt waren da noch einige Gäste, vor allem ein Mann, ein großer Krieger wie es schien, furchteinflößend in seiner Rüstung, in seinem lauten Lachen klangen Kraft und Zufriedenheit. Er und der Wirt schienen gute Freunde zu sein, sie saßen zusammen, sprachen und lachten.

Hungrig saßen wir in der Ecke und wärmten uns am Feuer, beobachteten all die fremden Wesen um uns herum.

Irgendwann muß ich wohl eingeschlafen sein in der Wärme, ich erwachte als sich Menaphado leise knurrend unter meinem Kopf aufrichete, ich war wohl wie so oft mit meinem Kopf auf seinem Bauch eingenickt. Der große Krieger stand vor uns, schmunzelnd die Hände in die Seiten gestemmt, neben ihm der Wirt der ebenfalls groß und kräftig vor mir aufragte. Sie schienen überhaupt keine Angst vor Menaphado zu haben. Er beruhigte sich auch sofort wieder, behielt sie jedoch wachsam im Auge.

„Was haben wir hier denn für ein armseliges Bündel, eine Onlo scheint mir...“ kam es von dem grinsenden Kämpfer. „Und das daneben ist ein waschechter Wolf Argovier oder ich servier Dein Schwert mit Lopaknusssauce“ lachte der Wirt neben ihm.
Hastig rappelte ich mich auf und zupfte meine Sachen zurecht.

„Wir wollten uns nur ein wenig aufwärmen am Feuer, verzeiht die Herrn wenn wir etwas unrechtes getan haben, wir kennen die Gepflogenheiten hier im Tal noch nicht.“ erklärte ich verschlafen.

Aus dem Hintergrund wurde der Wirt gerufen, daher stand der Krieger allein vor mir. Winzig kam ich mir neben ihm vor, er überragte mich um mehr als eine Kopflänge, so große Männer kannte ich von Zuhause nicht. Plötzlich begann er zu lachen und fragte mich ob ich Hunger hätte, ich würde so aussehen. Noch bevor ich antworten konnte rief er dem Wirt zu er möge etwas zu Essen für mich und meinen Freund bringen, auch Wein dazu.
„Kommt setzt Euch zu mir und erzählt mir woher ihr kommt“ meine er immer noch lachend während er mich zum nächsten Tisch schob und auf einen Stuhl drückte.
Ich wußte gar nicht wie mir geschah, nach Tagen ohne Essen standen plötzlich dampfende Schalen mit Fleisch und Gemüse vor mir, Brot und Wein.... auch Menaphado kaute zufrieden auf einem großen Knochen herum.

Während des Essens erzählte ich ihm meine Geschichte. Von Neugierde und Abenteuerlust erzählte ich, davon daß ich alleine hier bin, keine Familie oder Freunde habe hier. Ich glaube der Wein lockerte meine Zunge, ich erzählte ihm viel mehr als ich es normalerweise getan hätte. Irgendwie hatte ich sofort Vertrauen zu ihm.

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