Sonntag, 21. Januar 2007

Arminas Kampf

Seine Gedanken waren spürbar, die ganzen letzten Tage schon spürte ich seine Verwirrung, seine Ablehnung und seine Nähe. Shyrhaet kämpfte mit dem Onlo in sich, auch wenn er selbst es nicht bemerkte bekam dieser immer mehr Oberhand in ihm.
Doch heute war es anders, der Kampf war klarer, ich konnte ihn ganz deutlich fühlen.
Immer wieder sah ich Bruchstücke vor meinen Augen, eine Höhle, einen großen, uralten Baum, Wasser. Auch Menaphado schien es zu spüren, seine Nackenhaare waren aufgerichtet, er knurrte bedrohlich mit gefletschten Zähnen obwohl nichts zu sehen war.
Voller Sorge saß ich auf der geheimen Lichtung tief in den Wäldern von Gobos. Dorthin hatte es mich bereits gestern Abend gezogen. Die Magie dieses Ortes war für mich schon immer spürbar gewesen, dort konnte ich die Wälder deutlicher und klarer spüren als an jedem anderen Ort den ich kannte.
Nur wo war er? Wo war diese Höhle, dieser große Baum. Er war sehr mächtig, das spürte ich. Wütend war er auch, darüber daß ein Onlo im Körper eines Taruners gefangen war. Oh und wie wütend er war. Sie machte mir Angst diese Wut, Angst um Shyrhaet den Taruner der mir ein Freund geworden war.
Explosionsartig entlud sich die Wut die ich spürte, Visionen von Wurzeln um einen Hals geschlungen, immer fester zudrückend tauchten intensiv in mir auf.
Shyrhaets Todeskampf konnte ich spüren, fühlte wie ihm die Haut in Fetzen vom Körper fiel, wie sein Blut brannte wie Feuer. Spürte aber auch sehr intensiv seine Verbindung zu mir, wußte daß er meine Sorge und meine Zuneigung empfinden konnte, daß er sie jetzt in diesem Augenblick spürte. Alle Kraft die ich ihm schicken konnte sandte ich ihm, alle Zuneigung, all mein Wissen und meine Sorge. Auch der Baum spürte es, wollte ihm helfen den Onlo zu befreien ebenso wie ich. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, eine Ewigkeit in der ich immer wieder selbst schreiend am Boden lag, mich unter Schmerzen wand, seine Schmerzen mitempfand. Blut tropfte mir aus der Nase, ich konnte kaum noch Atmen vor Pein.
Hilflos klammerte ich mich an meine Eiche, kämpfte mit ihm, für ihn. All meine Kraft kostete dieser Kampf bis ich schlußendlich zitternd am Waldboden lag, weinend, völlig entkräftet aber glücklich.
Ich wußte der Kampf war gewonnen.
Der Onlo hatte gesiegt. Wir hatten es beide überlebt.

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